07.10.2014 | Kurtscheid
Eine Zerrkluft im Westerwald
Seltener Fund von Bergkristall und einem Apatit in meiner Heimat!
Der August und September 2014 hatten so einige sammlerische Überraschungen für mich bereitgehalten, darunter war eine alpinotype Zerrkluft, im Schiefer, im Westerwald. Diese Gegend ist nun gerade nicht bekannt für diese Klüfte. Eigentlich sind die Klüfte im Hunsrück und Taunus weit verbreitet. Von dort kennt man sie in einer recht gut. Der Dachschiefer- Bergbau in der Eifel, bei Mayen, liefert auch gelegentlich solche Funde, aber aus dem Westerwald war mir bisher nur ein kleiner Fund bekannt. Ich kenne natürlich nicht alle Sammler und deren Funde, allerdings ist diese Kluft für den Westerwald sehr außergewöhnlich, denke ich.
Der Kristalline Hohlraum befand sich an einem Kreuzungspunkt, zwischen zwei massiven ca. 20 cm breiten Quarzklüften. Er hatte eine max. Größe von 40 x 40 x 15 cm und war mit einer festen Masse aus Chlorit, Limonit und Gesteinsbruchstücken gefüllt. In dieser Kluftfüllung waren die Bergkristalle eingebettet und leider zum großenteil schon sehr zerrissen. Einige Stücke konnte ich jedoch halbwegs unbeschädigt bergen, der größte Teil war sehr stark beschädigt und nicht zum Sammeln geeignet. Insgesamt blieben ca. 15 brauchbare Stücke übrig, darunter eine große Handstufe, auf der auch der Apatit aufgewachsen ist. Die meisten Stücke hingegen sind recht klein (3-8 cm). Der Apatit ist ca. 10 mm groß und von weißlicher Farbe. Die Bergkristalle sind z. T. sehr durchsichtig und haben einen super Glanz. Der größte Bergkristall ist ca. 50 mm lang.
Die Quarzklüfte in der auch dieser Hohlraum war sind in der Nähe von Neuwied zu finden. Sie sind nur leider auf Grund der geringen Anzahl an Aufschlüssen nicht leicht im Gelände auszumachen, was sicher den geringen Bekanntheitsgrad erklärt.
Und hier wie immer ein paar Bilder. Gereinigte Stücke kommen noch!